Gedankensplitter

Mein persönlicher 1. Juni in Frankfurt

Persönliche
Nachlese zum 1. Juni 2013 in Frankfurt-
oder
ein schwarzer Tag für die Demokratie in der Stadt der Paulskirche ...
 
Zum wiederholten Mal hat sich Frankfurt als Stadt der
Bankenmacht und des vorauseilenden Gehorsams von Politikern und Polizei
gegenüber den "grauen Herren" in Nadelstreifen geoutet, die offensichtlich in
der Absicht, hier für Ruhe und Ordnung zu sorgen, demokratische Rechte auf
Meinungs- und Versammlungsfreiheit vor die Wand fahren, um allen zu zeigen, wer
hier HERR im (Banken)Hause ist. Gleichzeitig vergießen SIE Krokodilstränen und
urteilen doppelmoralisch über die Staatsgewalt, die die türkische Regierung zeitgleich
gegen die Gezi-Demonstranten auf dem Taksimplatz auffährt und wollen uns
weißmachen: was hier Recht ist, ist dort (in der Türkei) Unrecht. Geht's noch?
Für wie blöd halten DIE uns eigentlich?
Ich war von Anfang dabei an jenem 1.Juni, also von 11 Uhr ab
Baseler Platz bis Mitternacht Frankfurt/Hauptbahnhof -13 Stunden für keine 500
m: Dass es so was für mich nach 40 Jahren Demoerfahrung überhaupt noch gab; ich
dachte, ich hätte bereits alles erlebt, was frau so erleben kann bei einer Demo,
Wasserwerfer, Tränengas, Knüppelorgien, weit gefehlt!
Hier wurde von Anfang an, systematisch geplant und mit Hass
und (Vor)urteilen geschürt, eine vollkommen
legale Demonstration
polizeilich gestoppt und Tausende an der Ausübung
ihrer demokratischen Grundrechte gehindert, drangsaliert, verletzt und
gedemütigt. Wäre das in China, Nordkorea oder der Ukraine passiert, wäre ein
Aufschrei durch Tagesschau & Co. gegangen. So haben diese Medien, bis auf
wenige Ausnahmen (vor allem selbst betroffener hessischer Medienvertreter!),
nur "gepfurzt" und sind zur Tagesordnung übergegangen. Schon mal was vom
kategorischen Imperativ gehört, liebe Medienmeute? Ein schlimmes Kapitel, aber
dazu mehr in einem gesonderten Gedankensplitter!
Ich war zwar nicht im "Frankfurter Kessel", aber mit meinen
Freunden als kleiner Bezugsgruppe beim Gewerkschaftswagen auf Höhe der
Untermainanlage. Ähnlich wie für viele andere Mitstreiterinnen, war es meine
x-te "Latsch-Demo" und die Blockupy-Demo von letztem Jahr ließ mich auf eine
bunte, laute und friedliche Aktion und auch mehr und mehr junge Leute hoffen.
Nun kam es anders, wie wir alle wissen, und ich bin froh, dass so Viele bis zum
Schluss geblieben sind. Ich denke, dass wir, die wir um Mitternacht immerhin
noch ca. 2500 Leute waren, die Eingekesselten mit unserer Anwesenheit
"geschützt" haben, was Einzelne, die im Kessel waren hinterher auch bestätigt
haben, sonst wäre noch mehr passiert, hätte die Polizei brutal abgeräumt. Da
waren sich alle Dagebliebenen sicher.
Manchmal ist einfach "nur" Präsenz unheimlich wichtig, und ich
werde auch weiterhin auf Demos "latschen", weiterhin in der Hoffnung auf
Veränderung der Verhältnisse, weiterhin als Maßnahme gegen die eigene, manchmal
recht heftige "Was-solls"- Resignation und Sattheit. So viele junge Menschen,
so viele aus den "alten" Bewegungen", was haben wir nicht alles schon erlebt und
gelernt in Brokdorf, an der Startbahn West, in der Friedensbewegung in den
1980-er Jahren!
Was ich gelernt habe rund um Blockupy 2013 ist: wir haben
uns nicht auseinanderdividieren lassen, die verschiedenen Linken haben sich
nicht spalten lassen, und ich habe Hochachtung und Respekt vor allen Eingekesselten,
die sich durch dieses massive Polizeiaufgebot und aggressive Handeln nicht
haben provozieren lassen oder gar ausgerastet sind, was ich verstanden hätte!
Auf der Abschlusskundgebung in der Nacht haben wir uns "versprochen", nächstes
Jahr wiederzukommen, und zwar mit doppelt, besser dreimal so viel Leuten! Ich
bin auf jeden Fall wieder dabei.
Eine Woche später fand aus Solidarität mit den
"Eingekesselten" und Wut auf die Ereignisse eine weitere Demonstration in
Frankfurt statt, diesmal entlang genau der Route, die eigentlich von Blockupy
am 1 Juni geplant und vom Verwaltungsgericht genehmigt war. Es ging alles
"gut", bunt & provokativ, laut & kreativ. Geht doch, oder?
Aber warum am 1. Juni
nicht?
Vielleicht wollten Stadt, Land, Polizei ja nur "spielen", also ein
bisschen üben für den "Ernstfall"? Später dann vielleicht noch mit Drohnen? Und
noch später vielleicht auch mit Hilfe der Bundeswehr? Denn es sind noch ganz
andere Dinge geplant in dieser "wehrhaften" schwarz-gelben Mutti- Demokratie,
und die machen mir gar keine gute Laune.
DIE sind frech und tollkühn geworden. Einer, der es wissen
muss, weil er von DENEN ist , der KLASSE der Kapitalisten und Reichen , Warren
Buffet, antwortete in einem Interview auf die Frage, wie er die Welt zur Zeit
sieht, sinngemäß: Es herrscht ein globaler Krieg zwischen Arm und Reich, und wir Reichen gewinnen zur Zeit. Aber SIE haben auch Angst vor den Armen,
den seitlich Umgeknickten, vor der Jugend in der Welt, vor denen, die immer
mehr werden und sich auch zusammentun und sich organisieren, sich nicht mehr
gegeneinander ausspielen lassen wollen. Das macht Mut.
Ein Gespenst geht um in Europa..., das Gespenst des Aufruhrs, der
Empörung, des Widerstands, ja sogar der Revolution, so in Anlehnung
an einen ein Klassiker: Karl Marx geht um und hilft vor allem den jungen Leuten,
die Ursachen von Arm und Reich zu erkennen und dagegen Strategien zu
entwickeln, erst Anonymus, dann Occkupy, jetzt Blockupy, dann vernetztes und
globales Handeln und nicht zuletzt: SOLIDARITÄT !
Solidarität ist die Zärtlichkeit der
Völker!
Und das war das beste und deutlichste "Zeichen" am 1. Juni:
Solidarität trotz unterschiedlicher politischer Meinungen und Kulturen, denn
nur gemeinsam sind wir stark und können WAS bewegen. Das macht MIR Mut! Und
deswegen bleibe ich ein Teil dieser Bewegung.
Aufstehn für eine weltweite Bewegung, also auf gehts! Mouvement mondial,
seid ihr bereit?!
In diesem Sinne Mut zum Verändern, wo auch immer wir sind! Widerstehen-
der Resignation, der Anpassung, der Gleichgültigkeit!
 

1. Juni 2013 - Demo in Frankfurt für eine andere Welt!

Am 1. Juni 2013: Blockupy ruft auf zur Demonstration in
Frankfurt gegen das internationale Finanzkapital und für die ganz andere Welt!

So, jetzt habe ich einfach mal meine drei "öffentlichen
Auftritte", die sowieso im Netz auf YouTube umherschwirren hier reingestellt.
Sozusagen als "Ersatz" für den Ausfall von Gedankensplittern in den letzten
Monaten. Ihr seht, ich war nicht untätig, habe eben mal das Medium gewechselt.

Gerade weil sie immer noch aktuell sind, sowohl die "Anleitung"
zum Stöckeln (Nordic Walking) als auch die beiden politischen "Videos", passen
sie auch ins Jahr 2013.
Am 1. Juni 2013
gehen deshalb im Rahmen der Blockupy- Aktionen hoffentlich Tausende in Europa auf
die Straßen und fordern Gerechtigkeit für ALLE und Umfairteilung des Reichtums
in der Welt.
Der inzwischen verstorbene Stephan Hessel (Empört Euch!) hat
dazu gesagt, und dem ist nichts hinzuzufügen:
"Neues schaffen heißt Widerstand leisten, Widerstand leisten
heißt Neues schaffen!"
In diesem Sinne ein paar bestimmt nicht neue, aber
entschiedene Gedanken von meiner Seite mit der Hoffnung auf zorniges Handeln.
 

Demokratie wird am Paulsplatz verteidigt

http://youtu.be/EXXO9V2zHyI

 

Nordic Walking mit Claudia Gabrian

http://youtu.be/g2X-u6j5yq0

 

 

 

 

Blockupy im Mai 2012

http://youtu.be/uPLqJZtws5o

 

23. Mai 2013

Eiseskälte im Mai, nicht nur wettermäßig zu verstehen, geht
uns langsam auf die Nerven, die Eliten haben keine guten Antworten auf die im
wahrsten Sinne brennenden Fragen der Zeit, deshalb gehen am 1. Juni hoffentlich
wieder tausende Europäer auf die Straßen und fordern mit Blockupy die
Veränderung des kapitalistischen Systems weltweit.

Vor diesem Hintergrund findet Ihr hier meine persönliche Zusammenfassung
der großen Blockupy -Demonstration in Frankfurt vor zwei Jahren in Form einer
kleinen Videopräsentation. Ich finde, sie hat an Aktualität nichts, leider nichts,
verloren.
Und deshalb müssen wir weiter für diese Forderungen auf die
Straße gehen.
 

Für meine Freundin aus B. im Januar 2012

Schreib doch mal wieder was, einen Gedankensplitter, haben mich einige von euch gebeten. Hier ist er, nachdem ich ja nun wirklich sehr lange nichts mehr geschrieben habe. Warum? Gab es nichts mehr nach Fukushima 2011, keine Themen, keine Wut, keine Gedanken? Oh, doch, aber es war viel, zu viel im letzten Jahr. Und es wird nicht weniger.

Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich weitermachen, hier noch weiter schreiben werde. Möglicherweise lesen meine Gedanken eh hauptsächlich die "Falschen":  Grüß Gott, die Herren vom Verfassungsschutz! Und sollte ich zuviel Goethe, Heine, gar Marx oder John Lennon zitieren, wird meine Verbindung wohl demnächst wegen ACTA sowieso gekappt.

Cloud computing, ACTA & Co.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Misstrauen am 1.Mai 2011

Misstrauen

01.05.2011  

 

Misstrauen lernen

gegenüber der Macht

Vertrauen lernen, sich trauen

und mehr

dieser Spagat zwischen

stark sein und schwach

mal falsch im Leben

mal richtig gedacht-

das bringt mich fast um

in der Nacht.

 

Vertrauen

 

Vertrauen heißt

verzeihen

das ist schwer

die meisten

scheitern

am Wachsen

ich kann nicht mehr.

 

 

Drei Lieben zum 1. Mai 2011

 

Drei Lieben

vom 01.02.2011

 

Drei Lieben

manchmal mehr

soll der Mensch wohl haben

Schmerzen, Lust und Angst

und Leidenschaft ertragen.

Es ist egal, wofür du lebst,

erst wenn du liebst

und stirbst für diese Liebe,

wenn du dich sehnst

und lachst und schreist,

erst dann weißt du,

was lieben heißt.

 

Mauer der Hoffnung

Manchmal verlässt mich der "Kampfgeist", und ich habe eher dunkle Wolken um mich. Dann enstehen solche Gedanken-(gedichte) wie das folgende. Denn bei allem Optimismus ist die Welt, wie sie ist, so zäh und einfallslos. So Vieles wiederholt sich, und es gibt immer noch und immer wieder zu viele Menschen, die den gebetsmühlenartigen Lügen Glauben schenken. Das langweilt mich auf die Dauer und macht manchmal mutlos. Lesen Sie selbst. 

Gedicht (auch) angesichts Fukushima

vom 12.04.11

Mauer der Hoffnung

Manchmal so verzweifelt

manchmal nicht ganz da

lehn ich an der Mauer

hoch wie immerdar,

lehn ich an der Hoffnung

es heißt, sie stirbt zuletzt,

fühle mich verbogen

geknickt und abgehetzt.

Spüre ein Verlangen

nach zaghaft süßem Kuss,

brauche noch Gewissheit

vor dem letzten Schluss.

 

Wer, wenn nicht wir, wann, wenn nicht jetzt! Frohe Ostern!

An 12 AKW-Standorten in Deutschland wird am Ostermontag demonstriert. Ich werde diesmal in Biblis mit dabei sein. Ich hoffe, ich treffe Viele von euch! Die Ostermarschierer sind schon unterwegs, und es ist gut, dass sich Anti-AKW- und Friedensbewegung  zusammen tun und zusammen, wenn auch an verschiedenen Orten, treffen und demonstrieren. Mir fehlen in den letzten Wochen manchmal die (richtigen) Worte, habe viele Gedanken im Kopf und habe sie deshalb komprimiert in Versen aufgeschrieben.

Schauen Sie, schaut in die Oster-Gedankensplitter, und vielleicht ist der eine oder andere dabei, der euch gefällt oder gar berührt. Natürlich bin ich keine richtige Dichterin, aber manchmal ist mir nach Dichten zumute. In diesem Sinne: Lasst uns nicht nachlassen, empöre ich mich und wünsche uns allen gute, lautstarke und aktive Ostern!

 

Fukushima ist überall

Fukushima ist Tschernobyl ist überall

 

Verzweifelte Krankheit, vielfacher Tod

kriechend so hässlich und unsichtbar

im Wasser, zu Lande und in der Luft.

Wir wollten doch lachen, wir wollten doch lernen

stattdessen strahlender Kirschblütenduft.

 

 

 

Kein Krieg! Nirgends!

 

Es werden die Kriege gemacht und mit Waffen

Afghanistan, Irak und jetzt Libyen

Öl und Profit, die Gier und die Macht

SIE haben Angst, zu verlieren.

Die Menschheit, ob sie es schafft

zu kapiern

Nie wieder Krieg und Frieden zu schaffen?

Vielleicht, vielleicht nicht

vielleicht können wir wieder lachen.

 

 

Mein Ostersonntag 2011

 

Totengräber

Totenstadt

strahlende Zukunft

im Massengrab:

das sind Fukushima und Pripjat.

 

Tschernobyl - 25 Jahre danach

 

Strahlende Menschen

verlassene Stadt

Atom unterm Herzen

an Kindes statt

 

 

Wie viel lernen wir aus Fukushima?

Wahnsinn mit Methode

 

Ja, es ist der Wahnsinn- in und mit der Welt und überhaupt. Natürlich geht alles seinen Gang weiter, nicht ganz wie gehabt, aber im Großen und Ganzen. Fukushima sollte alles verändern. Eine Hoffnung am Horizont? Wohl eher: Hinterm Horizont gehts weiter.

 

Bewegung ja, aber wohin?

 

Ja, es gibt Bewegung in der Sache: die Mächtigen können nicht mehr so weiter machen, aber sie machen weiter. Ein paar Schönheitskorrekturen, weiter nichts. Wir müssen weiter auf die Straße gehen. 250 000 reichen nicht, sind zwar schon viele, aber nicht genug. Nicht genug,um eine tatsächliche (Energie)Wende herbeizuführen. Nicht genug, um die Atommafia in die Knie zu zwingen.

 

Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.

 

 Jeden Montag, während des Ostermarsches, an verschieden AKWs finden Aktionen, Menschenketten, Demonstrationen statt: wie vor 25 Jahren, als Tschernobyl uns vor Augen geführt hat, wohin das führt mit dem Atom. Und auch vorher schon, sehr früh in den 60-er Jahren warnten Viele vor dem Atomtod durch militärischen Missbrauch .

 

Zynismus oder Depression?

 

Manchmal denke ich, es gibt nur zwei Möglichkeiten, mit den Problemen und Katastrophen in dieser Welt umzugehen: entweder man verfällt in bodenlosen Zynismus, oder man wird depressiv.  Wenn ich zynisch bin, dann heißt das: soll die Menschheit sich doch zugrunde richten, sie hat es eh nicht besser verdient. Wie blöd muss man eigentlich sein, um bei dem ganzen Mist noch ohne schlechtes Gewissen mitzumachen? Depressiv heißt, ich guck mir den Scheiß nicht länger an und geb mir die Kugel. Es hat in der Geschichte schon geringere Anlässe gegeben, sich die Kugel zu geben. Hier wäre mal ein richtiger Grund.

 

Kein Krieg in Libyen und anderswo!

 

Im Schatten von Fukushima passieren noch "schlimmere Sachen": Krieg wird weiter geführt in Afghanistan und Irak und neue Kriege angezettelt, siehe Libyen. So richtig es ist, so einen durchgeknallten Psychopathen wie Gaddafhi zu stoppen, so falsch ist es, dies mit Krieg zu tun. Bomben schaffen keinen Frieden. Wann kapieren die das denn mal? Und die Wahrheit stirbt in jedem Krieg sowieso zuerst, das wissen wir schon seit 2000 Jahren. Sind wir eigentlich wirklich so blöd? Oder sind wir nur willfährige Opfer der Evolutionsgeschichte, die nichts anderes kennt als leben und sterben lassen?

 

Kleine Krisen- große Krisen

 

Ich habe von einem Buch gehört, dass sich mit "Krise" beschäftigt. Krisen gab es immer und wird es immer geben, heißt es dort. Es gibt kleine Krisen und große Krisen: Fukushima ist eine große. Wie können Menschen damit umgehen? Wie kann man nach Holocaust, Hiroshima, Tschernobyl und jetzt Fukushima noch ruhig weiterleben?

Nach Meinung des Autors, ein Soziologe, hat jeder Mensch mehr oder weniger 3 Helfer, um zu überleben: einen Hausmeister, einen Sorger, einen Visionär. Unabhänging davon, ob es Optimisten oder Pessimisten sind, hilft der Hausmeister beim "Weitermachen", d.h. strukturieren, Alltag organisieren. Der Sorger sorgt sich und macht sich Gedanken, wie es dazu kommen konnte, leidet und quält sich. Der Visionär schaut nach Lösungen und Verbesserungen, um aus dem Dilemma zu kommen.

 

Wie leben wir weiter nach solchen Katastrophen?

 

Daher machen wir einerseits weiter wie bisher(Hausmeister), andererseits werden im Moment die Alternativen diskutiert und in den Fokus gerückt(Visionär), auch individuell , und der Sorger muss sich keinen Bunker bauen, der ihm eh nicht beim Überleben helfen würde. Ich finde diesen Ansatz sehr interessant, und da ich empfänglich für Erklärungen bin, beruhigen mich manche und nehmen mir mein schlechtes Gewissen, wenn ich doch sehr offensichtlich nach einer gewissen Zeit wieder im ganz normalen Alltag angekommen bin.

 

Empört euch!

 

Ja, lasst uns uns empören und eintreten für eine bessere Welt. Denn nichts ist schlimmer als die Gleichgültigkeit. Jeder Mensch hat etwas, was ihn empört. Und dafür könnte man auf die Straße gehen...

 

Dann gibt es nur eins: Sag Nein!

 

Ich erinnere mich in diesen Tagen an einen Text von Wolfgang Borchert, der in der Zeit der Friedensbewegung der 80-er Jahre oft zitiert und vorgetragen wurde. Eigentlich ist schon alles gesagt zum Thema Krieg, Gewalt, Herrschaft und Atom, aber er hat es damals im Angesicht von Hiroshima auf die wesentlichen Inhalte hin sehr prägnant und aufrüttelnd zusammengefasst.

Lesen Sie diesen Text im nächsten Gedankensplitter.

 

Dann gibt es nur eins: Sag Nein! von Wolfgang Borchert

 Wolfgang Borchert ( 1921 -1947)
 
 DANN GIBT ES NUR EINS: Sag NEIN!

Du. Mann an der Maschine und Mann in der Werkstatt. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen, sondern Stahlhelme und Maschinengewehre, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mädchen hinterm Ladentisch und Mädchen im Büro. Wenn sie
dir morgen befehlen, du sollst Granaten füllen und Zielfernrohre für
Scharfschützengewehre montieren, dann gibt es nur eins :
Sag NEIN !
Du. Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst statt
Puder und Kakao Schießpulver verkaufen, dann gibt es nur eins :
Sag NEIN!
Du. Forscher im Laboratorium. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst
einen neuen Tod erfinden gegen das alte Leben, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN !
Du. Dichter in deiner Stube. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst
keine Liebeslieder, du sollst Haßlieder singen, dann gibt es nur eins :
Sag NEIN!
Du. Arzt am Krankenbett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst
die Männer kriegstauglich schreiben, dann gibt es nur eins :
Sag NEIN!
Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst
den Mord segnen und den Krieg heilig sprechen, dann gibt es nur eins :
Sag NEIN !
Du. Kapitän auf dem Dampfer. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst
keinen Weizen mehr fahren, sondern Kanonen und Panzer, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Pilot auf dem Flugfeld. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst
Bomben und Phosphor über die Städte tragen, dann gibt es nur eins :
Sag NEIN !
Du. Schneider auf deinem Brett. Wenn sie dir morgen befehlen, du
sollst Uniformen zuschneiden, dann gibt es nur eins :
Sag NEIN !
Du. Richter im Talar. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst zum
Kriegsgericht gehen, dann gibt es nur eins :
Sag NEIN !
Du. Mann auf dem Bahnhof. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst
das Signal zur Abfahrt geben für den Munitionszug und für den Trup-
pentransporter, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der Stadt. Wenn sie morgen
kommen und dir den Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine, du, Mutter
in Frisko und London, du, am Hoangho und am Mississippi, du, Mutter
in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo - Mütter in allen Erdtei-
len, Mütter in der Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder ge-
bären, Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Soldaten für
neue Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins:
Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!

Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn IHR nicht nein sagt, Mütter, dann:

Dann:

In den lärmenden dampfdunstigen Hafenstädten werden die großen
Schiffe stöhnend verstummen und wie titanische Mammutkadaver wasserleichig 
träge gegen die toten vereinsamten Kaimauern schwanken, algentang- und muschelüberwest,
den früher so schimmernden dröhnenden Leib, friedhöflich fischfaulig duftend, mürbe, siech, gestorben,

eine schlammgraue dickbreiige bleierne Stille wird sich heranwälzen,
gefräßig, wachsend, wird anwachsen in den Schulen und Universitäten
und Schauspielhäusern, auf Sport- und Kinderspielplätzen, grausig und
gierig, unaufhaltsam,

die Straßenbahnen werden wie sinnlose glanzlose glasäugige Käfige
blöde verbeult und abgeblättert neben den verwirrten Stahlskeletten der
Drähte und Gleise liegen, hinter morschen dachdurchlöcherten Schuppen,
in verlorenen kraterzerrissenen Straßen
der sonnige saftige Wein wird an den verfallenen Hängen verfaulen,

der Reis wird in der verdorrten Erde vertrocknen, die Kartoffel wird auf
den brachliegenden Äckern erfrieren und die Kühe werden ihre totsteifen
Beine wie umgekippte Melkschemel in den Himmel strecken,
in den Instituten werden die genialen Erfindungen der großen Ärzte
sauer werden, verrotten, pilzig verschimmeln,
 
in den Küchen, Kammern und Kellern, in den Kühlhäusern und Speichern
werden die letzten Säcke Mehl, die letzten Gläser Erdbeeren, Kürbis und Kirschsaft verkommen,
das Brot unter den umgestürzten Tischen  und auf zersplitterten Tellern wird grün werden und die ausgelaufene Butter wird stinken wie Schmierseife, das Korn auf den Feldern wird
neben verrosteten Pflügen hingesunken sein wie ein erschlagenes Heer
und die qualmenden Ziegelschornsteine, die Essen und die Schlote der
stampfenden Fabriken werden, vom ewigen Gras zugedeckt, zerbröckeln, zerbröckeln, zerbröckeln,

dann wird der letzte Mensch, mit zerfetzten Gedärmen und verpesteter Lunge,
antwortlos und einsam unter der giftig glühenden Sonne
und unter wankenden Gestirnen umherirren, einsam zwischen
den unübersehbaren Massengräbern und den kalten Götzen der gigantischen
betonklotzigen verödeten Städte, der letzte Mensch, dürr, wahnsinnig,
lästernd, klagend -und seine furchtbare Klage: WARUM? wird ungehört
in der Steppe verrinnen, durch die geborstenen Ruinen wehen, versickern
im Schutt der Kirchen, gegen Hochbunker klatschen, in Blutlachen fallen,
ungehört, antwortlos, letzter Tierschrei des letzten Tieres Mensch.
 
All dieses wird eintreffen, morgen, morgen vielleicht, vielleicht heute
nacht schon, vielleicht heute nacht, wenn -- wenn -- wenn ihr nicht
NEIN sagt.
 

Fukushima heißt Abschalten!

Gedankensplitter im März 2011

Die Welt hat sich am 11. März 2011 verändert:  

Fukushima heißt Abschalten.

Was in Japan passiert ist, ist nicht nur der Super Gau, vor dem die Anti AKW-und Friedensbewegung seit 40 Jahren gewarnt hat und leider mit Tschernobyl 1986 bestätigt wurde. Nein, es ist vielleicht oder hoffentlich ein

Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit.

Es ist das Ende der Atomkraft.

Denn spätestens jetzt weiß auch der letzte politische Ignorant, dass damit Schluss sein muss. Wer welche Motive hat, ob sie redlich sind, ob eher egoistischer oder (wahl) taktischer Natur, ob vom Mitgefühl für die Japaner oder den Fortbestand der Menschheit geprägt, das soll die Nachwelt beurteilen.

Fakt ist, dass sich die Menschen nicht mehr belügen lassen wollen. Und gelogen wird wieder, dass sich die Balken biegen, damals wie heute. Sie trauen den herrschenden Politikern und AKW-Betreibern nicht mehr und schon gar nicht ihren Worten, sie wollen Taten sehen. Um dem nachzuhelfen, wird es auch wieder Montags-Demos geben überall in der Republik: Abschalten- sofort!

Es muss nichts mehr "geprüft" werden: Ob alte oder neue AKW, bei uns werden die Lichter ohne sie nicht ausgehen! Es ist alles seit Jahren und Jahrzehnten dazu geforscht, gesagt und ausreichend geprüft worden. Deutschland braucht keine AKW und die alternativen Technologien stehen längst in den Startlöchern, man muss es nur tun!

Atomkraftwerke abschalten - "Wind / Sonne /Wasserkraft" anschalten!

Mal sehen, ob es Taten gibt, und mal sehen, wie die nächsten Wahlen (in BaWü) ausgehen. Eine wunderbare Vorstellung: Merkel, Mappus, Röttgen & Co. fordern und setzen durch: AKW abschalten. Es geht doch, geht es? Warum muss immer erst eine Katastrophe passieren, damit sich Etwas bewegt?

Bei solch apokalyptischen Bildern, wie sie tagtäglich um die Welt gehen, könnte man fast geneigt sein zu sagen: Soll das ein Fingerzeig Gottes/Allahs/Jachwes sein, damit die Menschheit endlich kapiert, dass es so nicht weitergehen kann? So nach dem Motto: Kümmert euch um euren Planeten, bevor es zu spät ist?

Was lehrt uns Japan? Was hat es mit uns zu tun?

Es kommen mehrere Faktoren zusammen, die bisher zwar in der Anti-Atom- Bewegung diskutiert, für die breite Bevölkerung jedoch nur Propaganda waren: der Zusammenhang von nicht kalkulierbaren Naturkatastrophen (in Japan und anderswo Erdbeben und Tsunami, bei uns eher Flugzeugabsturz/Unfall/Terror) und  einer dadurch ausgelösten  Reaktorkatastrophe, die die von Tschernobyl in den Schatten stellen wird.

Tschernobyl 1986 - Japan 2011: Haben wir etwas gelernt?

Die Bevölkerung in und um Tschernobyl wurde von Anfang an belogen und betrogen, es wurde beschwichtigt und schöngeredet. Man hat die Gefahr nicht erkannt, nicht informiert und richtig aufgeklärt. Mehrere Tage nach dem Unfall hielten sich die Menschen immer noch im Freien auf(es war schönstes Frühlingswetter).

Die Welt wurde nur durch einen Zufall, durch Messungen von erhöhten radioaktiven Strahlen in Schweden aufmerksam, ohne zunächst zu wissen, wo dieser AKW-Unfall stattgefunden hat.

Erst nach und nach wurde das Ausmaß bekannt, so wie es heute auch der Fall ist. Ob bewusst oder unbewusst unzureichend informiert, ob bösartig (was man damals den Russen unterstellte) oder im guten Glauben, die Wahrheit zu sagen: Es ist wiederholt deutlich geworden: diese Technologie ist unbeherrschbar!!

Fakt ist auch: Beim Kampf gegen die Katastrophe in Tschernobyl, beim Löschen des Feuers mit Sand und Beton, teilweise mit bloßen Händen, beim Bau des sog. Sarkophags in den nachfolgenden Monaten, beim Bau eines Tunnels unterhalb des Meilers, um das Absickern von Radioaktivität ins Grundwasser zu verhindern, sind ca. 500 000 Menschen im Einsatz gewesen: Soldaten, Feuerwehrleute, Bergleute, Zivilisten, etc.

Ohne sie wäre noch mehr passiert ist. Viele Tausende, die meisten junge Leute, sind innerhalb von wenigen Wochen gestorben oder haben das 40. Lebensjahr nicht erreicht. Alle (!)haben gesundheitliche Schäden, von denen sie sich bis heute nicht erholt haben. Die meisten sind arbeitsunfähig. Kinder werden heute noch verkrüppelt geboren, weil sich das Erbgut verändert hat und weil die Menschen Nahrung zu sich nehmen (müssen) , die bis heute kontaminiert ist. Land in der Größenordnung von Rheinland-Pfalz ist für immer unbewohnbar.

Und heute?

Jede® sieht die Bilder der Zerstörung und Ohnmacht in Japan. Jeder® spürt, dass in der Welt etwas grundsätzlich schief läuft. Jeder fragt sich mehr oder weniger, wie es weitergehen kann, wie wir leben wollen in Zukunft, wie wir diese Welt hinterlassen als Gesellschaft und als Individuum.

Wir müssen um- Denken!

Es geht ums Umdenken, ja! Es geht um "Wachstumsumkehr" in allen Bereichen des menschlichen Zusammenlebens.

Japan lehrt uns, dass wir es sofort tun müssen. Das heißt, die Zeiten des grenzenlosen Wachstums und der ewigen Hin-und Her- Diskutiererei sind endgültig vorbei. Es gibt es mehr und mehr Menschen weltweit, die tatsächlich umkehren wollen.

Denn eine radioaktive Wolke und durch Radioaktivität verseuchte Flüsse  machen vor Ländergrenzen nicht Halt. Die Szenarien einer weltweiten Atomkatastrophe sind in den Wohnzimmern der Menschen angekommen.

Können wir so "normal" weiterleben?

Ich habe mich in den letzten Tagen oft gefragt, wie man angesichts dieser Bilder, angesichts des Ausmaßes dieser Katastrophe überhaupt noch "normal" weiterleben kann. Ich habe mich erinnert, wie es war, damals im April/Mai 1986.

Mein ältester Sohn war fast 4 Jahre alt: Wir sollten uns nicht mehr draußen aufhalten, die Schuhe mussten vor dem Kindergarten ausgezogen werden, es gab nur H-Milch zu trinken und auf Obst haben wir auch eine Weile verzichtet. Die radioaktive Wolke aus dem 2000km entfernten Tschernobyl war bei uns angekommen. Natürlich ging das Leben weiter. Habe ich es damals ernst genug genommen? Und heute?

Wir essen, trinken, schlafen, fast so als ob nichts geschehen sei. Oder? Wir gehen weiter zur Arbeit, ins Kino oder ins Sportstudio. Oder? Wir sitzen im Restaurant beim Rotwein, diskutieren am reich gedeckten Frühstückstisch über Japan, Tschernobyl und die Folgen. Oder? Wir sprechen über unsere Gefühle und Ängste. Oder?

Fukushima ist immer noch weit weg, 9000km, erst mal sind die Anderen dran. Oder?

Und wie geht es weiter? Was machen wir persönlich? Wollen wir uns wirklich ändern? Wollen wir wirklich verzichten auf Wohlstand, Laptop und Konsum? Denn wenn wir "umkehren" wollen, hat das Konsequenzen, für Jede(n) von uns.

Wollen wir uns wirklich (ver) ändern?

Ich persönlich habe es mal (für fast 1 Jahr) mit einem "Klamotten-Moratorium" versucht. D.h., ich habe fast ein Jahr lang keine Kleidung, Schuhe, Schmuck, etc. gekauft. Der Kleiderschrank war(und ist immer noch!) voll genug, und an der Ausbeutung von Kindern und Frauen in Herstellungsländern wie Asien und  Afrika wollte ich mich nicht mehr beteiligen.

Es war gut für das Gewissen, es war entlastend für den Geldbeutel und es hat einige andere "angesteckt", vielleicht auch nicht mehr so viel zu konsumieren. Hat es etwas gebracht?

Es hat die Welt nicht verändert, aber es hat mir gezeigt, dass wir als Individuen etwas tun können, was außerhalb der Verantwortung von irgendwelchen Politikern, Medien und bürokratischen Machtapparaten liegt:

Es liegt auch an mir selbst, wie viel von dem Wahnsinn in der Welt ich mitmache. Ich muss mich am Ende fragen, wo mein Beitrag zur Veränderung/Verbesserung der Welt lag. Ich muss mich nach dem "richtigen" Sinn im "falschen" Leben(dieser ungerechten Gesellschaft) fragen. Ich muss Antworten finden. Ich will leben anstatt gelebt zu werden.

Und das gilt auch für die Umwelt. Wenn wir alle Energie einsparen, wenn alle AKW in Deutschland abgeschaltet und die erneuerbaren Energien Standard werden, gehen bei uns immer noch nicht die Lichter aus. Auch dann haben wir immer noch einen Überschuss an Energie, den wir Anderen zur Verfügung stellen können.

Wann, wenn nicht jetzt?

Das sind keine Zukunftsvisionen mehr, das ist das Gebot der Stunde. Wann, wenn nicht jetzt, sollten wir alle AKW abschalten und beginnen, in anderen Dimensionen zu denken und zu handeln?

Ich habe mich auch an ein Lied aus der Friedensbewegung erinnert, einen Kanon, den wir auf den Demos der 80-er Jahre gesungen haben:

"Nach dieser Erde wäre da keine, die eines Menschen Wohnung wär. Darum Menschen achtet und achtet, dass sie es bleibt. Wem denn wäre sie ein Denkmal, wenn sie still die Sonn umkreist."

Ich wünsche uns noch ganz viel Hoffnung und den Japanern die Kraft, dieses Trauma von Fukushima, vielleicht auch unter Abschaltung ihrer Atomkraftwerke, mit Kopf und Herz zu verarbeiten!

 

 

 

Februar 2011

Gedankensplitter im Februar 2011

Was ist los  in der Welt im Februar 2011?

In Afrika brodelt und brennt es, kein Ende in Sicht. Das ist gut so. Es geht um Öl und Menschenrechte, um Macht und mächtige Wirtschaftsinteressen. Es geht darum, dass sich die Menschen dort  nicht mehr alles gefallen lassen.

Die Facebook-Generation hat die politische Bühne betreten und mischt sich ein. Es wird kein Theater gespielt, nicht die Realität geprobt, es wird Geschichte gemacht. Marx hat sinngemäß vor langer Zeit gesagt: eine Revolution ist, wenn die da Oben nicht mehr können und die Unten nicht mehr wollen. Also: Es lebe die Revolution!

Und bei uns?

In Deutschland machen sich die Herrschenden über ihre Untertanen lustig. Sie sprechen von Reformen, obwohl es die Phantasien Ewiggestriger sind, wie z.B. Hartz 4. Wir erinnern uns: Herr Hartz war der, der auf "Betriebskosten" mit Nutten unterwegs war. Und bei uns ist ein "Reformgesetz" nach so einem  benannt. Hartz- aber unfair.

Hartz 4 wird gar nicht in Frage gestellt, es wird einfach weiter daran rumgebastelt anstatt es abzuschaffen und die Reichensteuer einzuführen und einen Mindestlohn von (ja warum eigentlich nicht) sagen wir 20 ? zu verankern.  

Ideen jenseits von Sozialismus oder gar (brrr.!)Kommunismus gibt es genug. Und Geld gibt es auch genug. Das Stichwort hat der Aktivist von Attac und Autor Christian Felber gegeben: Gemeinwohlökonomie.  Demnach geht es nicht um Enteignung, auch nicht um Verstaatlichung, sondern um einen dritten Weg jenseits von Kapitalismus und Profitmaximierung.

Es geht um Kooperation, Selbstbestimmung und ökologische Verantwortung gegen Egoismus, Konkurrenz und Materialismus.  Es geht um Demokratie, Gerechtigkeit und Menschenwürde gegen die Allmacht des Wachstums, des Wettbewerbs und des Gewinns.

Es ist an der Zeit!

Es rührt sich was in der Welt. Den einen gefällt's, den anderen gehen ihre Pfründe verloren. In (fast) allen Disziplinen der Wirtschaft und Wissenschaft, der Philosophie und der Politik gibt es immer mehr Menschen, die beginnen umzudenken und vor allem anders zu handeln. Es wird Zeit.

 

 

Intuition

Erster Gedankensplitter im Jahr 2011

Vielen Dank, lieber Max,  du weißt schon....ich probiers mal.

 

"Überall geht ein frühes Ahnen dem späteren Wissen voraus."( Alexander von Humboldt)

 

Ja, und ich befinde mich zur Zeit auf den Spuren der Intuition. Warum? Weil wir alle sehr viel wissen, weil wir dauernd Entscheidungen treffen müssen und weil wir in einer Welt leben, in der trotzdem und vor lauter Logik und Vernunft so viele Dinge schief laufen, dass es fast schon wehtut.

 

Wir werden von Politikern nicht nur verar...., nein sie verhöhnen uns geradezu durch ihre Art mit uns zu kommunizieren. Finanzmagnaten, sog. Wirtschaftsexperten und die Medien benutzen uns, um ihre Vorstellungen und Interessen durchzusetzen. Nachrichten sind keine Nachrichten mehr, sondern Einheitsbrei aus dem Einheitsticker, Fernsehshows sollen uns verblöden und ablenken von den Problemen dieser Welt.

Erfreulicherweise gibt es aber auch die Gegenkultur, vielleicht oder ganz sicher (!)geleitet durch die Intuition. Das Bauchgefühl oder eine innere geistige Instanz, ein gefühltes Wissen neben dem allgemeinen Wissen, sagt ganz Vielen zur Zeit in aller Welt: Stopp, bis hierher und nicht weiter. Lasst uns auf die Straße gehen, so wie zur Zeit in eingen Ländern Afrikas, allen voran Ägypten. So wie in Stuttgart 21, so wie gegen AKW, so wie gegen Krieg und Zerstörung.

 

"In der lebendigen Natur geschieht nichts, was nicht in Verbindung mit dem Ganzen steht."( Johann Wolfgang von Goethe)

 

Der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr sagt, dass wir in einer Sackgasse sind: zurück geht nicht mehr, nach vorne ist zu, also müssen wir über den Zaun springen. Der Zaun ist unser rationales Denken, und hinter dem Zaun ist vielleicht ein Reichtum an Visionen für eine holistische Betrachtung der Welt als Ganzes, geleitet durch unsere Intuition. Ein Naturwissenschaftler, der über das Bauchgefühl spricht, das gibt es? Ja, das gibt es, und schon einer hat behauptet:  "Was wirklich zählt, ist Intuition."(Albert Einstein)

 

Intuiton hat jeder, aber man/frau weiß nur nicht, woher sie kommt. Wir wissen "es", doch wir wissen nicht, warum. Dennoch, wenn wir (wieder) mehr lernen, auf unser Bauchgefühl zu hören und danach zu handeln, vielleicht haben wir ein Chance auf Veränderung.

 

Vielleicht sind die mit den Visionen einer gerechten Welt, die mit den Träumen, die mit den Ideen eines friedlichen Zusammenlebens in der Welt, also die Verrückten dieser Welt: vielleicht sind alle die ja in der Lage, diese Welt so zu verändern, dass sie am Ende ver-rückt ist, in eine ganz andere Richtung als bisher.

Ich hoffe es, und ich will auch weiter davon träumen und nicht nur das!

In diesem Sinne: uns allen einen guten Verlauf dieses Jahres, ein besseres Jahr, ein Jahr, in dem wir mit Geistesblitz und im Kontakt mit uns und unserer Seele  möglichst gute Entscheidungen treffen, möglichst einfühlsam mit unseren Mitmenschen umgehen und der schlechten Welt in Aktion mit Herz und Verstand trotzen.

Denn:

 

"Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand." (Blaise Pascal, 1623 - 1662, ein franz. Mathematiker, Physiker und Philosoph)

 

 

 

Bald gibt's neue Gedankensplitter ...

Im Jahr 2011 gibt es an dieser Stelle wieder neue Gedankensplitter.

 

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